Marlene STREERUWITZ: „Nachkommen.“ und „Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland“

Pressetext

„Unterhaltungsliteratur ist für mich Zeitverschwendung.“
BEGEGNUNG
Literatur: Marlene Streeruwitz präsentiert ihr neues Romanprojekt

Zwei Jahre nach ihrem Erfolgsroman „Die Schmerzmacherin“ kommt Marlene Streeruwitz wieder in die Stadt ihrer Kindheit und Jugend, um im Gespräch mit Herbert Först ihr neues Romanprojekt vorzustellen. „Nachkommen.“, erschienen im Juni, wurde durchwegs begeistert aufgenommen. Erzählt werden drei Tage im Leben der jungen Autorin Nelia Fehn, die zur Frankfurter Buchmesse kommt, weil ihr Debütroman für die Shortlist des Deutschen Buchpreises nominiert worden ist. Der gängige Literaturbetrieb gibt aber nur den Rahmen ab für ein intensiv und überzeugend gestaltetes Portrait einer rebellischen jungen Frau auf der Suche nach ihrer Identität. Nelia war 14, als ihre Mutter, eine erfolgreiche Schriftstellerin, starb. Einigermaßen schutzlos und weitgehend auf sich allein gestellt – sie kennt ihren Vater nur aus Erzählungen – sucht sie selbst- und weltkritisch ihren Weg. „Atemberaubend, wie Frau Streeruwitz mit ihrer einzigartigen Erzähltechnik uns Einblick in Psyche und Gedankenwelt einer jungen Frau verschafft, die die wirtschaftliche und politische Fremdbestimmung unserer Zeit durchschaut und gegen Anpassung jeglicher Art sich erhebt,“ so Herbert Först über die politische Essenz des Romans.
In einem höchst geistreichen literarischen Spiel macht „Nachkommen.“ neugierig auf den Debütroman dieser Nelia Fehn, der es fiktiv auf die Shortlist geschafft hat. Er trägt den Titel „Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland.“ und erschien in den letzten Septembertagen. „Für ihre ‚literarische Wunschtochter‘ hat Marlene Streeruwitz natürlich einen völlig anderen Erzählton gefunden, in dem die abenteuerliche Irrfahrt Nelias von Kreta nach Athen erzählt wird und wie das nun wirklich ist, ‚regiert zu werden in bösen Zeiten‘,“ fasst Herbert Först zusammen.
Beide Bücher sind zentrale Texte des „Griselda“-Projekts, in dem Marlene Streeruwitz, ausgehend von einer Erzählung Giovanni Boccaccios, Mechanismen des Gehorsams untersucht. Man darf gespannt sein, welche Hintergründe und politischen Analysen zu diesem literarischen Projekt am 20. Oktober zu hören sein werden, denn eines ist unbestritten: In den Texten von Marlene Streeruwitz geht es immer um das präzise Sezieren der Gegenwart, nicht um Unterhaltung.
Für die Badener Leserschaft liegt ein besonderer Reiz darin, dass die Heldin beider Romane einen beträchtlichen Teil ihrer Kindheit und Jugend in „Kaiserbad“ verbringt, wie – mit viel Ironie – die Kurstadt in den beiden Texten genannt wird.
Der Abend mit Frau Streeruwitz am 20. Oktober im Haus der Kunst beginnt um 20 Uhr. Veranstalter sind Herbert Först, die Buchhandlung Zweymüller und die Kulturabteilung der Stadtgemeinde. Der Eintritt ist frei, aber nur mit Zählkarten; diese sind erhältlich im Haus der Kunst, in der Buchhandlung Zweymüller und im Weltladen.

Marlene Streeruwitz Nachkommen Plakat

 

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