Ein Erfahrungsbericht
Ein Blick in die Werbung genügt: Der uralte Wunsch des Menschen nach jugendlicher Frische im Alter ist aktueller denn je. Mittlerweile zieht ein beachtlicher Wirtschaftszweig Nutzen daraus. Yoga ist ein vergleichsweise kostengünstiger bis kostenloser Weg, sich diesen Wunsch zu erfüllen.
Eine regelmäßige Yoga-Praxis führt zu körperlicher Fitness, emotionaler Ausgewogenheit und geistiger Freiheit. So oder ähnlich können die Ziele von Yoga beschrieben werden. Der unbestrittene Mehrwert von Yoga besteht nun darin, dass diese Disziplin eine Fülle von weiteren positiven Wirkungen mit sich bringt. Warum ist das so?
Eingebettet in ausgiebige Entspannungsphasen besteht eine klassische Yoga-Einheit aus dem dynamischen Sonnengruß, Asanas – dies sind spezielle Körperübungen – und Atemtechniken, die Pranayama genannt werden. Jedes dieser Yoga-Elemente führt zu einem Mehr an Lebensenergie Prana (im Chinesischen „Chi“ oder „Qi“ genannt) und lässt diese reichlich fließen.
Die Asanas sind in ihren Wirkungen umfassend. Der gesamte Bewegungsapparat ist gefordert: Die Muskulatur wird aufgebaut und gedehnt, die Bänder werden gefestigt, Wirbelsäule und Gelenke bleiben beweglich. Einige Asanas, vor allem jene im Stehen, zielen darauf ab, innerhalb der Gelenke für optimale Abstände zu sorgen, damit Prana ungehindert fließen kann. Nach dem Sonnengruß, der den Körper auf die folgenden Übungen vorbereitet und den Kreislauf anregt, zielt der klassische Zyklus von Asanas darauf ab, systematisch alle Organe, Nervenzentren und Drüsen zu stimulieren. So führt der Schulterstand zu einer belebenden Massage der Schilddrüse, die ihrerseits wieder entscheidenden Einfluss auf zahlreiche Prozesse in unserem Körper hat. Im Kopfstand wird das Gehirn intensiv durchblutet und die Organe der Bauchhöhle kommen radikal anders zu liegen, was ihnen ausgesprochen gut tut. Einzelne Asanas und Pranayama im Besonderen erhöhen die Lungenkapazität und lassen ein neues Atembewusstsein entstehen. Dies wiederum belebt die Nerven und führt zu geistiger Ruhe.
So lässt sich zunächst einmal sagen, dass die ausgiebige Tiefenentspannung, der Sonnengruß, die Asanas und Pranayama alle Systeme des Körpers fördern und stabilisieren, und das bis ins hohe Alter, denn Yoga ist dem Wesen nach so flexibel, dass die oben angeführten Disziplinen dem jeweiligen Zustand des Körpers angepasst werden können. Unabhängig vom Alter geben sie den Übenden körperliche und geistige Spannkraft.
Mit Pranayama ist es darüber hinaus möglich, Einfluss auf die Zellatmung zu nehmen. Einzelne Atemtechniken nützen die Atemverhaltung – Kumbhaka genannt – für die Aktivierung der Verbrennung, die in den Zellen stattfindet. Sie ist ja der eigentliche Zweck der äußeren Atmung: Die Zellen nehmen den zu ihnen transportierten Sauerstoff auf und „verbrennen“ ihn; dabei entsteht Energie. Mit dem Anhalten des Atems bei Pranayama-Techniken kann dieser Prozess der Zellatmung intensiviert werden, und das erhöht unsere Vitalität und Widerstandskraft, denn diese Steigerung der inneren Atmung bedeutet eine tiefgreifende Belebung unserer Zellen und damit jugendliche Spannkraft.
Im Zusammenwirken mit vegetarischer Vollwertkost kann Yoga einen Weg eröffnen, der auch noch im Alter unsere Schritte leicht macht, auch beim Stiegensteigen. Ich sage das aus Erfahrung – die Devananda Yogaschule im Schloss Tribuswinkel befindet sich im zweiten Stock.
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